Logo
Unterrichten

2 Unterrichten

2.3 Unterricht formen

Unterrichten

Labor

Vorläufige Einstellung

Inhalt:

Sozialformen

Methoden

A. Unterrichtskonzepte im naturwissenschaftlichen Unterricht

  1. Einführende Überlegungen
  2. Exemplarischer Unterricht
  3. Genetischer Unterricht
  4. Entdeckender Unterricht
  5. Darbietender Unterricht
 

n dem aufgeführten Beitrag werden verschiedene Unterrichtsformen im naturwissenschaftlichen Unterricht eingestellt. Die Unterrichtsformen können von Ihnen auch auf ihren Unterricht, ihre Fachdidaktiken angepasst werden.

1. Einführende Überlegungen:

Aus der Einsicht heraus, dass naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sich sehr rasch wandeln kann und es unmöglich ist, alle Wissensinhalte in der Schule zu behandeln formuliert die KMK für den mittleren Bildungsabschluss neben dem Kompetenzbereich „Wissen“, die Bereiche „naturwissenschaftliche Erkenntnisweisen, Kommunikation und Bewertung“. Zu vermittelnde Wissensinhalte stellen demnach exemplarisch Grundkonzepte einer Disziplin wie auch die wissenschaftliche Methode mit in den Fokus einer didaktischen Analyse.

nach oben

2. Exemplarischer Unterricht

Martin Wagenschein führte in den 50iger Jahren den Begriff des exemplarischen in die pädagogische Diskussion ein.
Darunter versteht er vor allem ein Auswahlprinzip für didaktisch relevante Inhalte. Die Inhalte stehen stellvertretend für Grundbegriffe und Methoden der jeweiligen Disziplin und sollen auf weitere Beispiele übertragen werden.
Das „Herausheben des Gemeinsamen“ (induktives Prinzip) und das „Finden falltypischer Unterschiede“ kann als Kern der exemplarischen Methode gelten. Die vom Lehrer zu schaffenden Lernsituationen lassen damit eine Beziehung zwischen Lernenden und Lerngegenstand entstehen.
Da es ist nicht Ziel ist, die Inhalte der Disziplin umfassend darzustellen, wird beim exemplarischen Lehren Zeit zu Gunsten einer Durchdringung des Inhaltes – dem grundlegenden Verstehen eines Phänomens/ Sachverhaltes – eingesetzt. Dazu gehört auch das Schaffen von Querverbindungen zwischen verschiedenen Einzelphänomenen.
Im größeren  Zusammenhang verknüpft das Exemplarische Lehren die Naturwissenschaften mit ihren Funktionen für die Lebenswelt.

Nach W. Köhnlein (1982) lassen sich einführende, illustrierende und belegende Beispiele unterscheiden:

nach oben

3. Genetischer Unterricht

Der genetische Unterricht erhält seine Bezeichnung aus der Entwicklungsgeschichte der Entstehung einer Disziplin, Entwicklung einer Theorie,.... und ist im Wesentlichen unter dem Stichwort „Nachentdeckung“ charakterisierbar.
Nach Köhnlein besitzt der genetische Unterricht 3 Aspekte:

1. Das Vorwissen der Schüler/ die Vorerfahrungen der Schüler und deren lernpsychologischen Voraussetzungen werden beim individual-genetischen Aspekt berücksichtigt.

Schüler bringen in den Unterricht Vorerfahrungen, Weltbilder in den Unterricht mit ein. Durch den Unterricht werden diese geändert, dabei ist das Einbringen von Fachterminologie häufig eine Verfrühung, ein Überstülpen des Faches.
Vielmehr bietet es sich an, die Alltagsvorstellungen aufzugreifen und an ihnen die „Sprache der Naturwissenschaft zu erlernen“. Dies geschieht am leichtesten wenn „Aha-Erlebnisse“ auftreten. Leider sind jedoch häufig Hybrid-Vorstellungen zu beobachten.

2. der logisch genetische Aspekt betont die Nacherfindung/ Nachentdeckung eines Sachverhaltes. Die innere Struktur wird erkannt.

3. Beim historisch-genetischen Aspekt steht die Entwicklung der Methode, der Prozess der Erkenntnisgewinnung im Vordergrund.

Martin Wagenschein erweitert diesen Begriff des genetischen Lehrens und Lernens durch die sokratische Methode: Das Kind ist bereits auf dem Weg zur Physik, das durch eine herantastende Gesprächsführung, mit Zeit zum Nachdenken,... langsam erfährt und versteht, wie man zu Ergebnissen kommt. Der Lehrer verändert seine Rolle und wird zum Moderator.
Genetisches Lernen zeichnet sich nach Wagenschein dadurch aus, dass:

Die wissenschaftliche Grundlage zur Bewertung des genetischen Unterrichts ist umstritten (Änderung von Präkonzepten scheint sehr schwer zu sein), die Ergebnisse erscheinen jedoch plausibel.

nach oben

4. Entdeckender Unterricht

Entdeckender Unterricht basiert auf der Lernpsychologie von J.S. Bruner, aber auch Gedanken der Reformpädagogik lassen sich in ihm wieder finden.
Unter entdeckendem Lernen wird das Finden von „subjektiv Neuem“ verstanden. Nach der Art der Steuerung lassen sich „gelenkte Entdeckung“ und „forschen“ bzw. „Forschender Unterricht“ unterscheiden.
Begründet wird diese Art von Unterricht durch:

Von der „Neugierhaltung“ der Kinder und Jugendlichen ausgehend, erlernen die Schüler vor allen Dingen, Prozessziele in der Form des Partner-, bzw. Gruppenunterrichtes. Dies stärkt die „Ich-Identität“. Leider sind  Begriffe und Konzepte bei dieser Art des Vorgehens oft ungenügend gefestigt.

Charakteristiken des entdeckenden Unterrichtes

Unterrichtsziele Organisation Planungsaufgaben

Prozessziele:
Erlernen der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen

Vorbereitung:
Schülerarbeitsmittel bereit stellen; Ausstattung und Zeit berücksichtigen

Zeitlicher Aufwand

Soziale Ziele:
Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation

Gruppenarbeit
Längerfristige Grobplanung

Lehrplanerfüllung

Unmittelbare Realitätserfahrung durch Schülerversuche

Epochenunterricht
Schüler agieren, Lehrer berät, offener Unterrichtsverlauf

Festigung nicht gesicherter Begriffe, oft instruktive Phasen

Erfolgserlebnisse
(schafft intrinsische Motivation)

 

Materialbedarf,
Raumplanung

nach oben

5. Darbietender Unterricht

Der Darbietende Unterricht ist stärker rezeptiv und informationsvermittelnd ausgerichtet: Lehrervortrag und Demonstrationsexperiment in der Form des Frontalunterrichts überwiegen.
Nach Asubel ist die Form des „sinnvoll übernehmenden Unterrichtes“ effektiver, wenn es um das Lernen und Behalten begrifflicher Strukturen geht. Es ist für die Lehrkraft jedoch unbedingt notwendig, dass sie bewusst an die Vorinformationen der Schüler anknüpft.
Voraussetzung für einen darbietenden Unterricht sind Fachkompetenz, Lehrerpersönlichkeit und kommunikative Kompetenz.

 Lehrerorientierter Unterricht

Unterrichtsziele

Organisation

Planungsaufgaben

Konzeptziele.
Schaffung von begrifflichen Strukturen in relativ kurzem Zeitrahmen

Vorbereitung:
Aufbau und Erprobung von Demonstrationsversuchen

Zeitökonomie
Lernökonomie (?)

Förderung fachlicher Kompetenz (Anschalten/ Abschalten?)

Frontalunterricht
Lehrervortrag, Demonstrationsversuch

Weckung von Motivation

 

 

Aktivierung der Schüler

 

 

Spannende Gestaltung, verschiedene Formen des Erklärens bei Verständnisschwierigkeiten planen

nach oben

Literatur

 

nach oben

Literatur